UHV 70 hat Steilhang wieder hergerichtet

"Schöner Wohnen" für Uferschwalben

Venne. Auch wenn ihr Name etwas anderes vermuten lässt, so müssen Uferschwalben nicht unbedingt am Ufer eines Gewässers leben. Allerdings brauchen sie einen Steilhang zum Nisten, und den bieten eben öfter die Ufer von natürlichen Gewässern. In Venne hatten die Vögel sich 2019 den Steilhang, der durch den Erdaushub für eines unserer Regenrückhaltebecken entstanden war, dafür ausgesucht. Und weil wir sozusagen als Vermieter fungieren, müssen wir das Zuhause unserer gefiederten Mieter auch in Schuss halten. So haben unsere Kollegen rechtzeitig vor dem Einzug die Steilwand frisch angeschnitten und steiler gemacht, um den Zugang für eventuelle Nesträuber zu erschweren. Auf jeden Fall ist das „Schöner Wohnen“ für unsere Uferschwalben wieder hergestellt, sodass die diesjährige Population dort gute Lebensbedingungen hat. Die großartigen Aufnahmen vom Flugverkehr der Uferschwalben in Venne hat uns der Fotograf Hans-Detlev Kampf zur Verfügung gestellt.


Gestiegener Platzbedarf durch vergrößertes Aufgabenspektrum

UHV 70 erweitert seinen Verwaltungssitz in Rabber

Bad Essen-Rabber. Ein Zuwachs an Aufgaben führt zu mehr Platzbedarf. Auf diese einfache Formel lässt sich die Entscheidung von Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ (UHV 70) und Wasserverband Wittlage bringen, am Unternehmensstandort im Westerbruch einen Erweiterungsbau zu errichten. Am Dienstag, 13. Mai, erfolgte hierfür der symbolische erste Spatenstich.

Auf dem zur Geschäftsstelle im Westerbruch südlich gelegenen Grundstück, das sich bereits im Besitz des Unterhaltungsverbandes befand, entsteht ein ergänzendes Verwaltungsgebäude mit Büro- und Konferenzräumen. Grund für die Entscheidung zum Erweiterungsbau: Seitdem UHV 70 und Wasserverband den Standort in Rabber vor knapp zehn Jahren bezogen haben, hat sich das Aufgabenspektrum beider Verbände erheblich vergrößert.

  • Beim Unterhaltungsverband, dem Bauherren und Eigentümer des gesamten Anwesens, kamen verstärkt Aufgaben in der Gewässerentwicklung sowie in der Umsetzung von Kompensationsverpflichtungen aus der Bauleitplanung hinzu.
  • Beim Wasserverband, der als Mieter fungiert, zog der Beitritt der Gemeinden Bissendorf (2017) und Belm (2018), sowie die Erschließung zahlreicher neuer Siedlungsräume im Verbandsgebiet nicht nur eine Erweiterung der Infrastruktur, sondern auch der damit verbundenen Planungs-, Verwaltungs- und Abrechnungsaufgaben nach sich. Darüber hinaus erfordert die Alterung der vorhandenen Infrastruktur eine deutliche Steigerung der Sanierungsrate einhergehend mit entsprechenden Planungsleistungen.

Mithin ist nicht nur die Zahl der Beschäftigten und damit auch der Bedarf an Bürofläche gestiegen, sondern auch der Bedarf an Räumlichkeiten für Sitzungen und Tagungen. Allein für die Termine der Verbandsversammlung des Wasserverbandes mit regelmäßig etwa 25 bis 30 Teilnehmern boten die Konferenzräume inzwischen zu wenig Platz. 

„Ich freue mich sehr, dass die Gremien beider Verbände in jeweils einstimmigen Beschlüssen den Erweiterungsbau befürwortet haben. Die bereits erfolgreich praktizierte gemeinsame Nutzung vorhandener Ressourcen an einem Standort findet darin einmal mehr ihren Niederschlag,“ so Uwe Bühning, Geschäftsführer von Wasserverband und Unterhaltungsverband.

Der Erweiterungsbau trägt den genannten Anforderungen Rechnung. Geplant ist ein zweistöckiger Bau in Massivbauweise mit einer großen Tagungsfläche im ersten Obergeschoss. Die Grundfläche des Neubaus beträgt 325 Quadratmeter, seine Nutzfläche beläuft sich auf 551 Quadratmeter. Beide Baukörper – das Bestandsgebäude und das im Bau befindliche – werden über einen überdachten Gang miteinander verbunden. Der neue Trakt erhält ein nach Süden geneigtes Pultdach, das viel Fläche für Solarmodule bietet.

Das neue Gebäude wird den modernsten energetischen Standards (KfW 40) entsprechen. Beheizt wird es über die bereits vorhandene Hackschnitzelheizung, also mit nachwachsenden Brennstoffen – die noch dazu größtenteils als Abfallprodukt bei der Gewässerunterhaltung entstehen. Die Pläne für das Projekt hat die Fa. Nordhoff, Bohmte, entwickelt, die Arbeiten für den Erdaushub werden vom UHV 70 in Eigenleistung erbracht, alle weiteren Gewerke werden ausgeschrieben. Für die Bauzeit sind ca. eineinhalb Jahren angesetzt. Aus Kostengründen wird auf ein Kellergeschoss verzichtet. Die veranschlagten Kosten für das gesamte Bauvorhaben sind mit insgesamt 2,2 Millionen Euro beziffert.


Achtung Krötenwanderung!

UHV 70, Gemeinde Bad Essen, Landkreis und Bürger wieder aktiv im Amphibienschutz

Bad Essen-Rabber. Auch in diesem Jahr werden im Bad Essener Ortsteil Rabber wieder größere Wanderungen von allerlei Lurchen in Richtung der renaturierten Fläche an der Hunte im Westerbruch erwartet. Doch es gibt eine Querungshilfe: Wie im vergangenen Jahr wurde hier dieser Tage wieder ein Krötenzaun installiert. Sobald die Nächte nicht mehr so kalt sind, dürfte diese gut genutzt werden.

Hintergrund: Alljährlich im Frühjahr machen sie sich auf den Weg: Frösche, Salamander, Molche und vor allem Erdkröten. Sobald es nachts nicht mehr kälter als fünf Grad Celsius zu werden verspricht, kommen die Amphibien aus ihrer Winterstarre und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Dabei handelt es sich bevorzugt um Stillgewässer, also Tümpel, Teiche, Auen und Seen. Das Besondere daran: Sie suchen genau das Gewässer auf, in dem sie selbst aus dem Ei geschlüpft und von der Kaulquappe zum ausgewachsenen Tier herangewachsen sind. Genau hier wollen auch sie ihre Eier ablegen.

Das Tückische an dieser Heimatverbundenheit: Weil es genau dieses Gewässer sein muss, wird dorthin auch kein Weg gescheut – und sei er noch so gefährlich. Die größte Gefahr geht dabei vom Straßenverkehr aus. Die Amphibien wandern vor allem nachts, wenn die Luftfeuchtigkeit höher als am Tag ist, damit sie nicht so schnell austrocknen. Doch gerade in der Dunkelheit werden sie von Autofahrern natürlich noch schlechter gesehen. Und: Kröten sind sehr langsam und brauchen nicht selten mehr als eine Viertelstunde, um auf die andere Straßenseite zu gelangen. Außer der Gefahr, überfahren zu werden, droht den Amphibien von Autos aber noch anderes Ungemach: Sie können auch durch den Luftsog der Autos sterben. Denn der durch das vorbeifahrende Fahrzeug erzeugte Unterdruck ist ab etwa 30 Stundenkilometern für die Tiere so groß, dass ihre Organe dadurch regelrecht zerplatzen.

“Wir bitten Autofahrer in der Umgebung von Stillgewässern, während der Zeit der Krötenwanderung um besondere Vorsicht.” 
Kai Holzgräfe, Gewässerkoordinator beim UHV 70

Eine bei den Amphibien stark genutzte Passage ist die Querung der Straße „Im Westerbruch“ in Rabber. Hier begeben sie sich auf den Weg von ihren Winterquartieren zum renaturierten Gewässer auf der anderen Straßenseite. Der UHV70, verantwortlich für Gewässerunterhaltung und -entwicklung, will den Kröten dabei im Sinne von Tier- und Artenschutz Hilfestellung geben. Der Amphibienzaun, der die Kröten am Überqueren der Fahrbahn hindert, wurde von der Unteren Naturschutzbehörde gestellt und vom Bauhof der Gemeinde Bad Essen installiert. Freiwillige Helfer aus Rabber kontrollieren täglich die am Zaun aufgestellten Eimer und bringen damit die Tiere auf die andere Straßenseite. Zusätzlich sollen Schilder Autofahrer auf die Laichwanderung hinweisen und zu langsamerem Tempo veranlassen. Im vergangenen Jahr war diese Maßnahme erstmals ergriffen worden. Dabei war der Impuls dazu von Bad Essener Bürgern ausgegangen, die sich mit der Wahrnehmung verstärkter Krötenwanderbewegungen an Kai Holzgräfe, den Gewässerkoordinator beim Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ (UHV 70), gewandt hatten. 

„Die Aktion wird etwa fünf Wochen dauern. Danach sollte die Krötenwanderung abgeschlossen sein,“ schätzt Kai Holzgräfe. Interessant: Bislang waren Krötenwanderungen in der Gemeinde Bad Essen eher selten, was darauf hinweist, dass es nur wenige Stillgewässer im Gemeindegebiet gibt. Mit der an der Hunte in Rabber entstandenen Aue finden die Tiere nun einen idealen Lebensraum. Und mit Zaun, Eimern und Schildern ist die Gemeinde auch für die kommenden Jahre und hoffentlich viele Amphibien gerüstet. Schließlich handelt es sich bei den von vielen als gruselig empfundenen Kröten, Unken und Lurchen doch um ausgesprochene Nützlinge. Sie fressen Käfer, Spinnen, Würmer und sind selbst wichtige Beutetiere für zahlreiche Vogelarten und Säugetiere. Im vergangenen Jahr war diese Maßnahme erstmals ergriffen worden.


Sondierungen an der Hunte-Entlastung in Wittlage

Unterhaltungsverband „Obere Hunte“ lässt Damm prüfen

Wittlage. In den nächsten Tagen wird eine Fachfirma Sondierungen am Damm entlang der Hunte-Entlastung vornehmen. Es handelt sich dabei um eine Maßnahme, die der Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ (UHV 70) im Rahmen des vorsorgenden Hochwasserschutzes initiiert hat. 

Hintergrund: In der Ortslage Wittlage bilden Mittellandkanal und Hunte ein komplexes wasserwirtschaftliches Zusammenspiel. Die Hunte fließt aus Rabber kommend an der Wittlager Mühle vorbei, unterquert Burgstraße und Bundesstraße, um dann den MLK zu dükern. Östlich der Wittlager Mühle sorgt ein Wehr aus Spundwänden für Entlastung der Hunte. Wenn diese einen gewissen Pegelstand übersteigt, wird das Zuviel an Wasser dort in einen Entlastungsgraben abgeleitet, der östlich der tiefer liegenden Siedlung „Am Rott“ in den MLK mündet. 

Der Entlastungsgraben selbst ist zur Siedlung hin mit einem Damm eingefriedet, der die Umgebung zuverlässig vor Hochwasser schützt. Der UHV 70 lässt nun die Untersuchungen durchführen, um das seit rund 50 Jahre bestehende Deichbauwerk auf seine Stabilität zu prüfen. Dazu werden an fünf Standorten Bohrungen vorgenommen, die mit einer gewissen, leider unvermeidlichen Lärmbelästigung einhergehen werden. Die Arbeiten werden etwa eine Woche in Anspruch nehmen und beginnen am Montag, 3. Februar. Der Verband bittet die Anwohner um Verständnis.

 

 


Eine Information des Landkreises Osnabrück:

Gehölzarbeiten zum Schutz von Großem Brachvogel und Kiebitz im Naturschutzgebiet Daschfeld

Bad Essen. Im Naturschutzgebiet Daschfeld in der Gemeinde Bad Essen sind Fällarbeiten geplant, die dem Schutz der Wiesenvögel dienen. Die Gehölzmaßnahmen sind notwendig, um die Lebensräume für bedrohte Wiesenvogelarten zu erhalten und zu fördern und erfolgen im Sinne eines langfristigen Pflege- und Entwicklungskonzeptes. Die Fällungen sowie ein Abtransport des Holzes werden bei passender Witterung in den kommenden Wochen bis möglichst Ende Februar vom Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ (UHV 70) und der Bezirksförsterei Wittlage-Ost der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde gezielt auf landkreiseigenen sowie Flächen der Gemeinde Bad Essen entlang der „Alten Hunte“ innerhalb des Naturschutzgebietes so schonend wie möglich durchgeführt.

Das rund 130 Hektar große Daschfeld ist als Teil der Hunteniederung ein weiträumiger, ebener und offener Grünlandkomplex. Es bildet unter anderem einen wichtigen Lebens- und Rückzugsraum für bestandsbedrohte Wiesenvögel. Bereits im Jahr 1993 wurde das Gebiet mit dem Ziel, die zusammenhängenden Feuchtgrünlandflächen mit ihrer typischen Flora und Fauna sowie die traditionelle, ehemals weit verbreitete Kulturlandschaft zu erhalten, zum Naturschutzgebiet erklärt.

Neben dem Kiebitz und weiteren charakteristischen Wiesenvogelarten kommt im Daschfeld vor allem der Große Brachvogel vor. Dieser eindrucksvolle Vogel mit dem typischen flötenden Gesang und dem langen, nach unten gebogenen Schnabel ist bundesweit vom Aussterben bedroht und auch im gesamten Landkreis Osnabrück nur noch an wenigen Orten nachgewiesen. Im Daschfeld findet er alles, was er braucht: großflächiges, gut überschaubares, extensiv genutztes Feuchtgrünland. Seit vielen Jahren betreuen Experten des Planungsbüros BIO-CONSULT aus Belm dort im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde das Brutvogelmanagement des Großen Brachvogels und weiterer Arten. 

Nun droht allerdings Beeinträchtigung durch unkontrolliertes Wachstum der Gehölze, deren Nähe die wiesenbrütenden Vögel aus gutem Grund meiden: Hohe Bäume werden von verschiedensten Beutegreifern als Nistplatz oder auch regelmäßig als Ansitzwarte genutzt, um von dort Ausschau nach Beute zu halten. Dabei stehen gerade Eier und Jungvögel auf dem Speiseplan, was die Bruterfolge der Wiesenvögel erheblich dezimieren kann. 

Die Gehölzarbeiten dienen somit dem Artenschutz und gleichzeitig der Wiederherstellung des historisch offenen Landschaftscharakters. Es findet dabei keine Rodung statt, sondern ein „Auf-den-Stock-setzen“ – ein Teil der Gehölze kann wieder austreiben und sich durch regelmäßige Pflege langfristig im Sinne der traditionellen Kulturlandschaft zu lockeren niedrigbleibenden Hecken- und Kopfweidenstrukturen entwickeln. Diese können den Gehölz bewohnenden Singvögeln des Offenlandes als Lebensraum dienen.

 


Ein Nachmittag mit Diplom

Umweltbildung beim UHV 70

Bad Essen. Wie Renaturierung von Gewässern gelingt, das erlebten sechs Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren dieser Tage beim Unterhaltungsverband Nr. 70 "Obere Hunte" (UHV 70). Sie konnten sehen, wie die Natur sich ihr Areal zurückerobert, wenn die Bedingungen stimmen, und sie konnten aktiv an einem Renaturierungsprojekt mitwirken. Die Exkursion fand statt im Rahmen der Reihe „Zukunftsdiplom“ der VHS Osnabrücker Land.

Mit unserem Gewässerbiologen Kai Holzgräfe unternahmen die Kinder zunächst einen Spaziergang zu unserer im Jahre 2021 realisierten Renaturierungsmaßnahmen an der Hunte im Westerbruch. Wo fühlt sich der Rückenschwimmer wohl? Was kann die Köcherfliege? Was wächst da am Ufer? Keine Frage blieb unbeantwortet, wobei die jungen Teilnehmer sich als echte Naturkundler erwiesen. Und als solche waren sie auch gefragt. Mit Eimer und Spaten ausgestattet sammelten sie junge Erlenschösslinge, die einer Gewässerrenaturierung an anderer Stelle zugutekommen werden.

Mit dem Bulli ging es nämlich zu einer Maßnahme am Heithöfener Bach, einem derzeit laufenden Renaturierungsprojekt des UHV 70, wo die angehenden Bäumchen eine neue Heimat finden werden. Frisch eingepflanzt sollen sie noch mit kleinen Namensschildern der jungen Naturforscher versehen werden. Ein produktiver und spannender Nachmittag also, der noch dazu mit einem Stempel belohnt wurde. Und drei Stempel im Zukunftspass ergeben das Zukunftsdiplom.


Nachwuchskräfte in beiden Verbänden

Wasserverband und Unterhaltungsverband begrüßen neue Auszubildende

Bad Essen. Zum neuen Ausbildungsjahr konnten sowohl der Wasserverband Wittlage als auch der Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ neue Azubis willkommen heißen. Sie werden ihre Ausbildung in Werkstatt, auf den Anlagen und in der Verwaltung absolvieren.

Carolin Mietrup kommt aus Bad Essen und beginnt beim Wasserverband Wittlage eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Dabei wird sie alle Abteilungen der Verwaltung durchlaufen – von Empfang und Zentrale, über Verbrauchsabrechnung und Buchhaltung bis hin zu Planauskunft, Personalwesen und Assistenz. Ihre Ausbilderin ist Melanie Kösterke.

Ebenso beim Wasserverband Wittlage startet Paul Möhle seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik. Paul kommt aus Barkhausen, hat die Oberschule in Bad Essen besucht und den Wasserverband bereits im Rahmen eines Berufsvorbereitungsjahres kennengelernt. Er wird sowohl in den Wasserwerken wie auch auf den Kläranlagen tätig sein, denn dort läuft nichts mehr ohne modernste Elektronik. Sein Ausbilder ist Timo Kleffmann.

Joel Lampe kommt aus Bohmte und hat dort die Oberschule besucht. Er beginnt beim UHV 70, den er schon durch ein Praktikum kennengelernt hat, seine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. In der Werkstatt des UHV 70 am Standort in Rabber wird er in der Wartung und Instandhaltung unseres großen Fuhr- und Maschinenparks ausgebildet. Sein Ausbilder ist Fabian Fietz.

Wir freuen uns, sie alle drei an Bord zu haben und wünschen ihnen einen guten Start!


Kieseinbau schafft ideale Bedingungen für Forelle, Groppe & Co.

Mit Mitteln der Gewässerallianz Niedersachsen: UHV 70 wertet 1500 Meter Gewässer strukturell auf

Bad Essen/Bohmte. Rechtzeitig zum Frühjahr hat der Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ in verschiedenen Gewässern seines Verbandsgesbietes strukturelle Aufwertungen in Form von Kieseinbau vorgenommen. Insgesamt wurden dazu ein paar hundert Tonnen regionales Gestein verarbeitet. Finanziert wurde das Material über die Gewässerallianz Niedersachsen, den Einbau hat der UHV 70 übernommen. Sowohl im Oberlauf der Hunte, als auch im Lecker Mühlbach wurden in Abstimmung mit den örtlichen Angelvereinen auf einer Gesamtlänge von fast 1500 Metern das Profil und die Sohle der Gewässer durch die Aktion deutlich verbessert.

Durch verschiedene Einbauformen haben die Mitarbeiter vom Bauhof des Unterhaltungsverbandes Niedrigwasserrinnen, Laichhabitate für Bachforellen und Lebensraum für an und im Wasser lebende Insekten, Muscheln und Co. geschaffen:

  • Als flächiger Einbau dienen Kiesbänke Fischen aus der Familie der Lachse als Laichplätze, die gut mit Sauerstoff versorgt sein müssen. Der Einbau von Strukturen die den Querschnitt oberhalb der Kiesbank verengen, erhöht dort die Fließgeschwindigkeit und Wasserbewegung und damit auch den Sauerstoffgehalt. Auch die Groppe (Cottus gobio) benötigt eine hohe Sauerstoffkonzentration und profitiert als FFH-Art von den neuen Strukturen: Das Lückensystem zwischen größeren Steinen dient ihr nämlich als Unterschlupf
  • Versetzt, gegenüberliegend oder einzeln angeordnet können Kiesbuhnen für die Ausbildung einer Niedrigwasserrinne sorgen. Dies ist gerade in den zuletzt sehr trockenen Sommern wichtig um die ökologische Durchgängigkeit zu gewährleisten.
  • Der Einbau als Strömungslenker sorgt auch für eine Sortierung des Substrates. Beispielsweise kann Feinmaterial in besonders beruhigten Zonen sedimentieren, sodass das Lückensystem in der Fließrinne als wichtiges Habitat freigehalten wird. In Bereichen mit Kehrströmung kann es weiterhin zu einer Konzentration von grobkörnigen organischen Material wie Zweigen und Laub kommen. Alle diese Bereiche werden von verschiedenen spezialisierten Organismen besiedelt und können damit die Biodiversität und Individuenzahlen deutlich erhöhen.

Durch Ausbau und intensive Unterhaltung wurden solche natürlich vorkommenden Kiesstrukturen in den hiesigen Gewässern zunehmend seltener. Mit dem Einbau soll ein wichtiger Beitrag zur Zielerreichung der EU-Wasserrahmenrichtlinie geleistet werden.


Nachhaltige Kommune Bad Essen

UHV 70 und Wasserverband Wittlage wirken bei Förderprojekt mit

Bad Essen. Ende Januar hat sich die Arbeitsgemeinschaft Nachhaltigkeit in Bad Essen gegründet. Sie ist Teil des Projektes „Kommunale Nachhaltigkeit Niedersachsen“ (KommN Niedersachsen), an dem besonders kleine und mittlere Kommunen partizipieren sollen. Das Projekt wird vom Verband „Kommunale Umwelt-Aktion“ (UAN) und durch das Land Niedersachsen gefördert.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie mit entsprechender Zielvereinbarung unter Federführung der AG Nachhaltigkeit. Themenschwerpunkte sind

  1. Klima und Energie
  2. Natürliche Ressourcen und Umwelt
  3. Arbeit und Wirtschaft
  4. Mobilität
  5. Wohlbefinden
  6. Demografie, Gesellschaftliche Teilhabe & Gender
  7. Bildung
  8. Kooperationen und Globale Verantwortung

Am Ende des Projektes steht aber nicht nur die definierte Zielvereinbarung, sondern auch ein Fahrplan für deren Umsetzung – und die Auszeichnung mit dem Label „Nachhaltige Kommune“. Die örtliche AG Nachhaltigkeit ist mit Akteuren aus den besagten Themenfeldern besetzt. Für den Wasserverband Wittlage war dessen Kompensationsbeauftrage Ingrid Vörckel, für den UHV 70 war Gewässerkoordinator Kai Holzgräfe beim Kick-Off-Meeting der AG am 11. März vertreten.

Beide werden das Projekt stellvertretend für die beiden Verbände begleiten und ihr Wissen rund um Klimawandel und Klimafolgenanpassung – sowohl im Hinblick auf die Siedlungswasserwirtschaft wie auch auf die Gewässerökologie – einbringen.

Das nächste Treffen der AG findet am Donnerstag, 11. April, 18.30 Uhr im DRK-Sozialzentrum, Lindenstraße 193, in Bad Essen-Wittlage statt. 

Mehr zum Projekt unter https://www.uan.de/projekte/kommn-niedersachsen


Achtung Krötenwanderung!

UHV 70, Gemeinde Bad Essen, Landkreis und Bürger aktiv im Amphibienschutz

Bad Essen-Rabber. Seit Ende Februar ist im Ortsteil Rabber eine größere Wanderbewegung von Erdkröten in Richtung der renaturierten Fläche an der Hunte im Westerbruch zu verzeichnen. In einer konzertierten Aktion von Bad Essener Bürgern, dem Bauhof der Gemeinde, der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Osnabrück und dem Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ (UHV 70) wird den Tieren mittels eines Krötenzauns Hilfestellung gegeben. Der UHV 70 bittet Autofahrer hier, wie auch generell in der Umgebung von Stillgewässern, während der Zeit der Krötenwanderung um besondere Vorsicht.

Alljährlich im Frühjahr machen sie sich auf den Weg: Frösche, Salamander, Molche und vor allem Erdkröten. Sobald es nachts nicht mehr kälter als fünf Grad Celsius zu werden verspricht, kommen sie Amphibien aus ihrer Winterstarre und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Dabei handelt es sich bevorzugt um Stillgewässer, also Tümpel, Teiche, Auen und Seen. Das Besondere daran: Sie suchen genau die Gewässer auf, in dem sie selbst aus dem Ei geschlüpft und von der Kaulquappe zum ausgewachsenen Tier herangewachsen sind. Genau hier wollen auch sie ihre Eier ablegen.

Das Tückische an dieser Heimatverbundenheit: Weil es genau dieses Gewässer sein muss, wird dorthin auch kein Weg gescheut – und sei er noch so gefährlich. Die größte Gefahr geht dabei vom Straßenverkehr aus. Die Amphibien wandern vor allem nachts, wenn die Luftfeuchtigkeit höher als am Tag ist, damit sie nicht so schnell austrocknen. Doch gerade in der Dunkelheit werden sie von Autofahrern natürlich noch schlechter gesehen. Und: Kröten sind sehr langsam und brauchen nicht selten mehr als eine Viertelstunde, um auf die andere Straßenseite zu gelangen. Außer der Gefahr, überfahren zu werden, droht den Amphibien von Autos aber noch anderes Ungemach: Sie können auch durch den Luftsog der Autos sterben. Denn der durch das vorbeifahrende Fahrzeug erzeugte Unterdruck ist ab etwa 30 Stundenkilometer für die Tiere so groß, dass ihre Organe dadurch regelrecht zerplatzen.

Auch in unserer Region hat aufgrund der milden Temperaturen bereits die Krötenwanderung begonnen. Eine bei den Amphibien stark genutzte Passage ist die Querung der Straße „Im Westerbruch“ in Rabber. Hier begeben sie sich auf den Weg von ihren Winterquartieren zum renaturierten Gewässer auf der anderen Straßenseite. Der Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ (UHV70), verantwortlich für Gewässerunterhaltung und -entwicklung, will den Kröten dabei im Sinne von Tier- und Artenschutz Hilfestellung geben. Auch Anrufe von Bürgern, die sich mit ihrer Sorge um die Tiere an die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis gewandt hatten, trugen zur Initiative des UHV70 bei, die von dessen Gewässerkoordinator Kai Holzgräfe koordiniert wird. Der Amphibienzaun, der die Kröten am Überqueren der Fahrbahn hindert, wurde von der Unteren Naturschutzbehörde gestellt und vom Bauhof der Gemeinde Bad Essen installiert. Freiwillige Helfer aus Rabber kontrollieren täglich die am Zaun aufgestellten Eimer und bringen damit die Tiere auf die andere Straßenseite. Zusätzlich sollen Schilder Autofahrer auf die Laichwanderung hinweisen und zu langsamerem Tempo veranlassen.

„Die Aktion wird etwa fünf Wochen dauern. Danach sollte die Krötenwanderung abgeschlossen sein,“ schätzt Kai Holzgräfe. Interessant: Bislang waren Krötenwanderungen in der Gemeinde Bad Essen eher selten, was darauf hinweist, dass es nur wenige Stillgewässer im Gemeindegebiet gibt. Mit der an der Hunte in Rabber entstandenen Aue finden die Tiere nun einen idealen Lebensraum. Und mit Zaun, Eimern und Schildern ist die Gemeinde auch für die kommenden Jahre und hoffentlich viele Amphibien gerüstet. Schließlich handelt es sich bei den von vielen als gruselig empfundenen Kröten, Unken und Lurchen doch um ausgesprochene Nützlinge. Sie fressen Käfer, Spinnen, Würmer und sind selbst wichtige Beutetiere für zahlreiche Vogelarten und Säugetiere.


Wir gratulieren!

Bendix Hörsemann hat erfolgreich seine Prüfung abgelegt

Wir gratulieren unserem Mitarbeiter Bendix Hörsemann zum Berufsabschluss und freuen uns, ihn als Kollegen zu haben!

Er hat bei uns überaus erfolgreich seine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenemechatroniker absolviert und ist geschätzter Ansprechpartner bei allen Fragen der Technik rund um unsere Bagger, Schlepper, Mäher... In der Werkstatt des UHV 70 sowie in der Fahrzeug- und Maschinenhalle halten Bendix und seine Kollegen alles in Schuss und sorgen damit für den reibungslosen Ablauf an Baustellen, bei Gewässserunterhaltung und -entwicklung. 

Die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker erfordert einen guten Hauptschulabschluss oder die Fachoberschulreife und dauert dreieinhalb Jahre. Die Berufsschule wird in Melle besucht.


Hochwasser: "Begradigten Flüssen ist die Interaktion mit dem Umfeld genommen"

Prof. Pahl-Wostl spricht sich für mehr Renaturierung und weniger Versiegelung aus

Bad Essen/Osnabrück. Das schlimme Hochwasser, das Nordwestdeutschland von Weihnachten bis ins neue Jahr in Atem hielt, ist weitestgehend gebannt. Dennoch stellt sich die Frage, welche Lehren daraus zu ziehen sind. Im Interview mit NDR 1 für die Sendung „Wir in Niersachsen“ hat die viel gefragte Expertin für Wasserressourcenmanagement, Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl von der Uni Osnabrück, dieser Tage die Bedeutung der Gewässerentwicklung hervorgehoben.

Auf die Frage von NDR-Moderatorin Marlena Maerz, was neben dem anhaltenden Regen noch dazu geführt habe, dass die Gewässer in unserer Region so stark angestiegen sind, wies die Wissenschaftlerin auf den Zustand der Flüsse hin: „Insgesamt haben wir das Problem, dass wir unsere Flüsse sehr verändert haben. Sie sind begradigt und somit eher dazu gedacht, Wasser schnell aus der Landschaft abzuleiten. Diese Struktur unserer Gewässer führt dazu, dass wir bei entsprechenden Niederschlägen einfach wesentlich stärker ausgeprägte Hochwasserlagen bekommen.“

Renaturierungsprojekten an Gewässern misst sie eine große Bedeutung im Hochwassermanagement bei: „Sie können auf jeden Fall helfen, Hochwasserspitzen zu brechen und Hochwasser zu reduzieren.“ Begradigten Flüssen sei die Interaktion mit dem Umfeld genommen. Profitieren könne man daher von Renaturierungen, durch die mehr Überschwemmungsflächen und Augengebiete zugelassen werden. Die Leistung dieser Flächen liege sowohl im Wasserrückhalt wie auch in der Wasserspeicherung.

Als wichtigste Schritte, um zukünftig Hochwasserlagen zu verhindern, sieht Pahl-Wostl zum einen, das Wasser in der Landschaft oder auch in den Städten zu speichern. Zum anderen gehe es darum, weniger zu versiegeln. „In gewissen Gebieten darf man eigentlich nicht mehr bauen und wenn man baut, dann anders, mit entsprechenden Schutzvorkehrungen“, so die Professorin.


Anschrift

Unterhaltungsverband Nr. 70 "Obere Hunte"
Im Westerbruch 67
49152 Bad Essen

Verbandsvorsteher: Hermann Steuwer
Geschäftsführer: Uwe Bühning

Kontakt

Telefon +49 5472 9443-0
Fax +49 5472 9443-30
E-Mail uhv@i-like-no-spam.uhv70.de

Öffnungszeiten

Montag - Donnerstag 7:30 - 16:30 Uhr
Freitag 7:30 - 12:00 Uhr