Entwicklung der Wasserwirtschaft im Landkreis Wittlage von 1945 – 1962:
Bedingt durch seine landwirtschaftliche Prägung war der Altkreis Wittlage seit jeher bestrebt, die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse innerhalb seines Amtsbereichs zu verbessern und zu fördern.
Bereits unmittelbar nach Kriegsende wurden die 1939/1940 unterbrochenen Arbeiten wieder aufgenommen. Zunächst aber musste es bei Planungen bleiben. Diese, sowie deren Ausführung und Betreuung lagen in Händen des Kreises Wittlage/Kreisbauamt.
Bestehende Wasser- und Bodenverbände 1945: 4.324 ha = 14 % der Kreisfläche.
Nach 1945 gegründet: 9.245 ha = 30 % der Kreisfläche
Insgesamt: 13.569 ha = 44 % der Kreisfläche
Die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse des damaligen Kreises Wittlage bedurften vordringlich einer Neuordnung, um die landwirtschaftlichen Existenzen zu sichern und um Wohnbebauung, Gewerbe- und Industrieansiedlung zu ermöglichen. Planung, Ausführung und Betreuung lagen weiterhin in den Händen des Kreisbauamtes.
20.12.1955
Gründung des Wasser- und Bodenverbandes Huntestau mit der Aufgabe, den Erwerb des Huntestaues in Meyerhöfen zu tätigen und zu finanzieren.
14.01.1956
Aufstellung des Generalplans für die Regelung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse im Kreis Wittlage. Er umfasst die wasserwirtschaftlichen Maßnahmen sowie Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Wegebau und Folgemaßnahmen. Voraussetzung für alle Maßnahmen war der Ankauf und die Senkung des Huntestaues an der Hunteburger Mühle in Meyerhöfen.
28.12.1956
Genereller Entwurf zum Ausbau der Hunte, aufgestellt vom Landkreis Wittlage – Kreisbauamt. Auf dieser Grundlage werden die Ausführungsentwürfe für die Baumaßnahmen und Bauabschnitte der einzelnen Gewässer erarbeitet.
Erwerb des Huntestaues in Meyerhöfen für 160.000 DM unter Mitfinanzierung des Kreises Wittlage.
Ausbau der Hunte von der Hunteburger Mühle bis nach Bohmte, Landesstraße Wehrendorf/Bohmte in einzelnen Bauabschnitten.
31.10.1959
Gründung des „Wasser- und Bodenverbandes Obere Hunte im Kreise Wittlage“ als Dachverband. Mitglieder sind zunächst die Gemeinden. Der Verband wird Ausbauträger für die Baumaßnahmen. Der Wasser- und Bodenverband Huntestau geht in diesem Verband auf.
Ausbau der Hunte von der Hunteburger Mühle bis nach Bohmte, Landesstraße Wehrendorf/ Bohmte in einzelnen Bauabschnitten.
18.10.1962
Gründung des Unterhaltungsverbandes Nr. 70 „Obere Hunte“ in Niedersachsen nach den Bestimmungen des Niedersächsischen Wassergesetzes.
Ausbau der Hunte von Bohmte bis zur Einmündung des Wimmerbaches in Harpenfeld.
Übernahme der Bauleitungen für die wasserwirtschaftlichen und Wegebaumaßnahmen in den Flurbereinigungen Hunteburg, Venne, Wittlage-Ost, Bohmte-Ost und Harpenfeld.
26.04.1966
Umgestaltung des UHV Nr. 70 in einen Unterhaltungs- und Ausbauverband und Umstellung auf Einzelmitgliedschaft.
08.12.1969
Die ca. 30 ehemaligen Wasser- und Bodenverbände im Gebiet des UHV werden durch „Verschmelzung“ dem UHV eingegliedert und bilden Beitragsabteilungen.
Nach Abschluss der Flurbereinigungsverfahren Übernahme der Teilnehmergemeinschaften Hunteburg, Venne, Bohmte-Ost, Wittlage-Ost, Harpenfeld und Bohmte-West als Beitragsabteilungen in den Unterhaltungsverband.
Ausbau der Hunte von Harpenfeld (Einmündung Wimmerbach) bis Wittlage mit Ausbau und Eindeichung oberhalb der Wittlager Mühle und Bau der Entlastungsanlage von der Hunte bis zum Mittellandkanal oberhalb der Wittlager Mühle.
Neubau des Verbandsgebäudes mit Bauhof in Bad Essen, Ortsteil Wittlage, Lindenstraße 193 und somit neuer Sitz des Verbandes.
26.09.1978
Der Wasserbeschaffungsverband Wittlage wird dem UHV von der Aufsichtsbehörde des Verbandes, dem Landkreis Osnabrück, als Mitglied zugewiesen.
Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers. Damit endet die technische Betreuung durch den Landkreis Wittlage bzw. Osnabrück. Der Landkreis Osnabrück ist weiterhin Aufsichtsbehörde des Verbandes.
16.10.1979 Der Wegebauzweckverband Wittlage wird dem UHV von der Aufsichtsbehörde des Verbandes, dem Landkreis Osnabrück, als Mitglied zugewiesen.
01.08.1985
Übernahme der Arbeitskolonne des Kreisvereins der Wasser- und Bodenverbände e.V. und Auflösung des Vereins.
Übernahme der Trägerschaft für die naturnahe Umgestaltung der Hunte auf der Strecke zwischen Bohmte und Wittlage mit Erwerb der Gewässerrandstreifen zur Verbesserung der Wasserqualität.
Erweiterung des Betriebsgeländes mit Maschinenhalle auf dem Bauhof in Wittlage.
Umsetzung der Umgestaltungsmaßnahme an der Hunte zwischen Bohmte und Wittlage. Die vormals gleichförmige Gewässerstrecke wurde durch Aufweitungen, Anlegung von Bermen und Buhnen und verschiedenen Böschungsneigungen naturnah umgestaltet, zum Zwecke der Biotopvernetzung und Dümmersanierung.
Umgestaltung von drei Sohlabstürzen im Oberlauf der Hunte (Meesdorf) in Sohlgleiten zur Beseitigung der ökologischen Sperren.
Umgestaltung der Stauanlage in Hunteburg in eine Sohlgleite zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit des Gewässers.
Erweiterung des Verwaltungsgebäudes in Wittlage; erforderlich durch zusätzliche Aufgaben des Wasserverbandes (Übernahme der Abwasserbeseitigung).
Grundsatzbeschluss zur Fortsetzung der Renaturierung der Hunte zwischen Bohmte und Hunteburg.
Bewilligung der Mittel für die Vorplanung zur Renaturierung und Wiederherstellung des Fließgewässercharakters der Hunte zwischen Bohmte und Hunteburg.
Jubiläum - 50 Jahre UHV
Mitglied in der Gewässerallianz Niedersachsen
Bau und Bezug des neuen Verwaltungsgebäudes in Rabber
Förderrichtlinie SEE - Maßnahmenförderung
Bewilligung der Mittel für die Genehmigungs- und Ausführungsplanung zur Renaturierung der Hunte zwischen Bohmte und Hunteburg
sowie für Nährstofforientierte Gewässerentwicklungspläne für die Einzugsgebiete Venner Mühlbach / Elze
Umsetzung der Renaturierung am Wimmerbach aus Mitteln der Dümmervereinbarung
Fertigstellung der Nährstofforientierten Gewässerentwicklungspläne und der Genehmigungs- und Ausführungsplanung für die Revitalisierung der Hunte.
Fertigstellung des Infopfades Venner Mühlenbach. Der Fließgewässerlehrpfad wurde in Kooperation mit der Gemeinde Ostercappeln, dem natur- und Geopark Terra.vita und dem Amt für regionale Landesentwicklung umgesetzt.
Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen an Neuem Oberen Kanal und Venner Bruchkanal im Rahmen der Dümmervereinbarung.
Weitere Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen der Dümmervereinbarung am Oberlauf der Hunte im Bereich Westerbruch (Rabber) sowie an der Elze.
Umsetzung einer weitläufigen Renaturierungsmaßnahme an der Hunte bei Schloss Ippenburg.
Wasser- und Bodenverband „Obere Hunte“ im Kreise Wittlage:
1959 – 1962 | Bürgermeister Friedrich Otto-Knapp, Bohmte |
Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“:
1962 – 1967 | Hermann Koors, Heithöfen |
1967 – 1972 | Gerhard Hofmeyer, sen., Brockhausen |
1972 – 1990 | Dr. Hans Massmann, Brockhausen |
1990 – 1993 | BOR Ernst Fricke, Wimmer |
1993 – 2007 | Gerhard Hofmeyer, Brockhausen |
seit 2007 | Hermann Steuwer, Bohmte-Hunteburg |
Unterhaltungsverband Nr. 70 "Obere Hunte"
Im Westerbruch 67
49152 Bad Essen
Verbandsvorsteher: Hermann Steuwer
Geschäftsführer: Uwe Bühning
Telefon +49 5472 9443-0
Fax +49 5472 9443-30
E-Mail uhv@i-like-no-spam.uhv70.de
Montag - Donnerstag 7:30 - 16:30 Uhr
Freitag 7:30 - 12:00 Uhr