Bad Essen-Wittlage. Anfang des Jahres hatte der Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ (UHV 70) eine Fachfirma mit Sondierungen am Damm entlang der Hunte-Entlastung beauftragt, die der Verband im Rahmen des vorsorgenden Hochwasserschutzes initiiert hatte.
Der Deichsicherung kommt in diesem Bereich eine besondere Bedeutung zu, denn hier mündet der Entlastungsgraben der Hunte in den Mittellandkanal. Der Graben wiederum ist zur tiefer liegenden Siedlung „Am Rott“ hin mit einem Damm eingefriedet, der die Umgebung zuverlässig vor Hochwasser schützt.
Dieses Deichbauwerk wurde bei den Sondierungen auf seine Stabilität und Dichtigkeit geprüft. Ergebnis: Der Deich hält! Und ist seinerzeit zu seiner besonderen Stabilisierung und Abdichtung nach Angaben von Zeitzeugen offenbar durch eine Spundwand verstärkt worden – ohne dass dies bei seinem Bau vor mehr als 50 Jahren dokumentiert worden wäre.
Hierzu wurden ergänzend Georadar- und geomagnetische Messungen durchgeführt – sowohl in Längsrichtung über die Dammkrone als auch an mehreren Querschnitten über die gesamte Dammbreite.
Mittels Georadar können Materialien unterschiedlicher Dichte im Untergrund nachgewiesen werden, während sich mittels Geomagnetik metallische Stoffe ermitteln lassen. Die Messungen zeigten eine durchgehende eisenhaltige Struktur auf ganzer Dammlänge, und zwar in Dammmitte in ca. 70 bis 80 Zentimetern unter Dammkronenniveau, also oberhalb des Wasserspiegels. Der Gutachter hält das Vorhandensein einer Spundwand aufgrund der Messergebnisse für sehr wahrscheinlich. Damit wäre die Dichtigkeit und Standsicherheit des Dammes nachgewiesen und gewährleistet.
Die Beschaffenheit dieser Spundwand soll in einem weiteren Schritt noch durch eine Suchschachtung näher untersucht werden. Diese Maßnahme wird der UHV 70 in absehbarer Zeit selbst durchführen.