Zum Schutz von Brachvogel und Kiebitz

Landkreis Osnabrück führt Gehölzarbeiten m Naturschutzgebiet Daschfeld durch

Bad Essen. Im Naturschutzgebiet Daschfeld in der Gemeinde Bad Essen sind Fällarbeiten geplant, die dem Schutz der Wiesenvögel dienen. Die Gehölzmaßnahmen sind notwendig, um die Lebensräume für bedrohte Wiesenvogelarten zu erhalten und zu fördern und erfolgen im Sinne eines langfristigen Pflege- und Entwicklungskonzeptes. Die Fällungen sowie ein Abtransport des Holzes werden bei passender Witterung in den kommenden Wochen bis möglichst Ende Februar vom Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ (UHV 70) und der Bezirksförsterei Wittlage-Ost der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde gezielt auf landkreiseigenen sowie Flächen der Gemeinde Bad Essen entlang der „Alten Hunte“ innerhalb des Naturschutzgebietes so schonend wie möglich durchgeführt.

Das rund 130 Hektar große Daschfeld ist als Teil der Hunteniederung ein weiträumiger, ebener und offener Grünlandkomplex. Es bildet unter anderem einen wichtigen Lebens- und Rückzugsraum für bestandsbedrohte Wiesenvögel. Bereits im Jahr 1993 wurde das Gebiet mit dem Ziel, die zusammenhängenden Feuchtgrünlandflächen mit ihrer typischen Flora und Fauna sowie die traditionelle, ehemals weit verbreitete Kulturlandschaft zu erhalten, zum Naturschutzgebiet erklärt.

Neben dem Kiebitz und weiteren charakteristischen Wiesenvogelarten kommt im Daschfeld vor allem der Große Brachvogel vor. Dieser eindrucksvolle Vogel mit dem typischen flötenden Gesang und dem langen, nach unten gebogenen Schnabel ist bundesweit vom Aussterben bedroht und auch im gesamten Landkreis Osnabrück nur noch an wenigen Orten nachgewiesen. Im Daschfeld findet er alles, was er braucht: großflächiges, gut überschaubares, extensiv genutztes Feuchtgrünland. Seit vielen Jahren betreuen Experten des Planungsbüros BIO-CONSULT aus Belm dort im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde das Brutvogelmanagement des Großen Brachvogels und weiterer Arten. 

Nun droht allerdings Beeinträchtigung durch unkontrolliertes Wachstum der Gehölze, deren Nähe die wiesenbrütenden Vögel aus gutem Grund meiden: Hohe Bäume werden von verschiedensten Beutegreifern als Nistplatz oder auch regelmäßig als Ansitzwarte genutzt, um von dort Ausschau nach Beute zu halten. Dabei stehen gerade Eier und Jungvögel auf dem Speiseplan, was die Bruterfolge der Wiesenvögel erheblich dezimieren kann. 

Die Gehölzarbeiten dienen somit dem Artenschutz und gleichzeitig der Wiederherstellung des historisch offenen Landschaftscharakters. Es findet dabei keine Rodung statt, sondern ein „Auf-den-Stock-setzen“ – ein Teil der Gehölze kann wieder austreiben und sich durch regelmäßige Pflege langfristig im Sinne der traditionellen Kulturlandschaft zu lockeren niedrigbleibenden Hecken- und Kopfweidenstrukturen entwickeln. Diese können den Gehölz bewohnenden Singvögeln des Offenlandes als Lebensraum dienen.


Anschrift

Unterhaltungsverband Nr. 70 "Obere Hunte"
Im Westerbruch 67
49152 Bad Essen

Verbandsvorsteher: Hermann Steuwer
Geschäftsführer: Uwe Bühning

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